Lange, bevor ich so richtig mit meinem Smarthome via HomeAssistant begonnen hatte, fand ich durch zufall eine W-Lan fähige Mehrfachsteckdose der Marke „Basetech“.

Damals wurde das Gerät beworben, dass es eine Zeitschaltuhr mit bringt – und eben auch „Smart“ über Wlan Steuerbar ist.
Hierfür wurde auf die App „Ankuoo“ verwiesen.
Leider zeigte sich nach Inbetriebnahme, dass die Steckdose nur ein Relais für alle drei Steckplätze hat – und damit für den gedachten Einsatzzweck leider nicht brauchbar war für mich.
Daher verzichtete ich auf den Einsatz der Steckdose – und implementierte in den kommenden Jahren andere Lösungen.
Die Steckdosenleiste verschwand somit in der Kiste mit anderen Leisten, bzw. wurde wie eine ganz normale Steckdosenleiste weiter verwendet.
Nachdem ich mich aber aufgrund eines anderen Projektes mit dem Thema „Custom Firmware“ befasse, entschied ich mich auch, mir diese Steckdose noch einmal genauer anzuschauen.
Vielleicht besteht ja die Möglichkeit, dass in dem Gerät ein bekannter Chip arbeitet – entweder ein ESP, oder aber ein Beken Chip, welcher in der Regel für Tuya-Basierende Geräte verwendet wird.
In diesem Falle könnte ich die Steckdosenleiste ja doch noch irgendwie für mich brauchbar machen?!
Nachdem ich die Steckdose geöffnet hatte, zeigte sich jedoch, dass darin ein HF-LPB130 Chip verbaut ist.

Zu diesem Chip konnte ich nicht sehr viele Informationen finden – allerdings gibt es offenbar eine Möglichkeit, eine Custom-Firmware aufzuspielen….
Das Repository hierfür ist zwar bereits etwas älter und hat das letzte Update im August 2022 erhalten – aber wenn sonst alles funktioniert? – Warum nicht?
Bevor ich aber mit dem Firmwareaustausch beginnen wollte, wollte ich erst noch einmal testen, wie die App funktioniert – denn eventuell müsste das Firmware-Update über die App eingespielt werden?
Wie sich herausstellte, heißt die App nun nicht mehr Ankuoo – sondern REC Plus.
Ein Hinzufügen der Steckdosenleiste in der App scheiterte in sämtlichen Versuchen, auch wenn sich strikt an die Anleitung gehalten wurde.
Allein dies war für mich wieder der Nachweis, warum solche Geräte nicht über eine Cloud, bzw. App eingebunden werden sollten.
Letztendlich blieb mir nur, die Steckdosenleiste im AP – Modus zu belassen – und den rest am Computer zu versuchen.
Das Webinterface – und Firmware-Updates
Das Webinterface des Chips ist relativ simpel gehalten.
Es gibt zwei Hauptseiten – die erste ist direkt über die IP Adresse des Accesspoints erreichbar – in beiden Fällen war dies bei mir 192.168.1.100 als Standard hinterlegt.
Es folgt eine Login-Maske – hier wird auch in der Dokumentation des Repositories hingewiesen und je nach alter gibt es wohl unterschiedliche Logins:
admin / admin
und
admin / Lumlink@100
Hat man sich hier eingewählt, so gibt es lediglich die Möglichkeit, die Wlan-Daten zu hinterlegen und interessanter weise waren hier bereits die Informationen hinterlegt, welche ich beim Versuch, die Steckdosenleiste über die App zu verbinden hinterlegt hatte.
Offenbar kann die App also grundsätzlich mit dem Gerät kommunizieren, war aber anschließend nicht in der Lage, dieses im Netzwerk zu identifizieren – und interessanter weise tauchte das Gerät auch nie in meinem Netzwerk auf.
die zweite Seite ist letztendlich die für uns relevante.
Sie ist erreichbar unter dem Zusatz /iweb.html – also 192.168.1.100/iweb.html
Hierbei handelt es sich um ein, fest auf den Chip programiertes Formular für ein Firmware-Upload.
Dies erlaubt es eigentlich jeder Zeit, eine neue / andere Firmware aufzuspielen.
Ein „bricken“ des Chips ist daher nahezu nicht möglich.
Nachdem die Firmware aus dem Repository herunter geladen war, wurde diese nun in dem Formular hochgeladen und das Gerät geflasht.
Nach einem Reboot zeigte sich die Weboberfläche nun auch in einem sehr minimalistischen Layout von HFeasy.
Aber, sämtliche Optionen waren nun vorhanden – von den Geräte-Einstellungen, bis hin zu den GPIO-Settings, sowie Timer, Netzwerk-Einstellungen – und für mich am Wichtigsten: MQTT.
Und jetzt?
Jetzt habe ich zumindest zwei Steckdosen-Leisten, welche via MQTT in HomeAssistant eingebunden sind – auch, wenn ich diese nicht mehr wirklich Benötige.
Da aber die Elektronik bereits auf den Betrieb in einer Steckdosenleiste ausgelegt ist – also direkt über 230V betrieben werden kann – und das Relais auch entsprechend ausgelegt ist, besteht die Überlegung, die Elektronik nicht ggf. irgendwo anders zu verbauen – um so ein Gerät direkt smart zu machen.
Vielleicht eine Schreibtisch-Lampe, oder etwas anderes?